Zufälliger ArtikelDem Gelehrten Dr. Franz Wawrik fielen in der Sammlung der Albertina an der Österreichischen Nationalbibliothek 1991 zwei getrennt aufbewahrte Blätter in die Hände: jeweils Abbildungen von Häusern und Schiffen an einem Ufer, gemalt in Tinte und Wasserfarben. Wawrik erkannte, dass beide zusammengehörten, und setzte die Zeichnungen aneinander. Plötzlich hatte er ein Panorama von Nieuw Amsterdam im 17. Jahrhundert vor sich, der ersten europäischen Siedlung an der Südspitze Manhattans und Keimzelle der späteren Weltstadt New York. Bilder von New Amsterdam: Schauen Sie sich 27 authentische Fotos und Videos von Wahrzeichen, Hotels und Sehenswürdigkeiten in New Amsterdam an, die von TripAdvisor-Mitgliedern aufgenommen wurden. Eine sehr ähnliche Ansicht - sie zeigt einen Segler links, dann unter anderem eine Windmühle, einen Flaggenmast, eine Kirche, mehrere Häuser, einen einfachen Kran - war von einer Reihe gedruckter Stiche aus dem 17. Jahrhundert bereits seit langem bekannt. War Wawriks Fund nun eine weitere Kopie davon? Oder war das Bild – der Ausführung nach das Werk eines talentierten Amateurs, keines Berufsmalers – das Original, die Vorlage für alle Stiche? Und falls ja: Wer hatte es gezeichnet? Ein Firmenmanager herrscht über Nieuw Amsterdam Nieuw Amsterdam war 1625 von Niederländern gegründet worden, doch nicht als Kolonie, also als überseeisches Territorium eines Staates - sondern als Niederlassung einer Aktiengesellschaft, der Westindien-Kompanie. Der Firma gehörte die Stadt, die Insel Manhattan und ein riesiges Gebiet, das sich ungefähr zwischen Connecticut River und Delaware River erstreckte und Nieuw Nederland genannt wurde. Die Kaufleute des 17. Jahrhunderts erwarben in dem Land vor allem Biberpelze von den Indianern, die sie mit ordentlichen Profiten in Europa wieder loszuschlagen hofften. Nieuw Amsterdam, das schon bald einige Hundert Einwohner zählte, und das nur dünn besiedelte Umland wurden von einem Generaldirektor regiert, der von der Westindien-Kompanie ernannt wurde: Ein Firmenmanager, der aber nicht nur Geschäfte einfädeln sollte, sondern auch mit konzerneigenen Truppen Kriege führen und ungehorsame Untergebene sogar mit dem Tod bestrafen konnte. Im Madurodam erwartet Sie ein tolles Erlebnis: Nieuw Amsterdam. In der spektakulären Indoor-Familienattraktion unternehmen Sie eine Reise zurück in der Zeit und. Auf TripAdvisor finden Sie alles für New Amsterdam, East Berbice-Corentyne: 11 unabhängige Bewertungen von Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten sowie authentische Reisefotos. Die Nieuw Amsterdam bietet wie alle Schiffe der Reederei Holland America Line viel Raum für Privatsphäre. Der berühmteste Generaldirektor war der seit 1647 amtierende Petrus Stuyvesant, ein calvinistisch-frommer, cholerischer, starrsinniger, einbeiniger Veteran der Westindien-Kompanie. Zeigt das in Wien aufbewahrte Bild Manhattan und die Stadt so, wie Stuyvesant sie einst gesehen hatte? Die Zeichnung selbst gibt wertvolle Indizien. Einige Dutzend Häuser sind zu sehen – mehr, als Nieuw Amsterdam in den 1620er und 1630er Jahren zählte. Andererseits befahl Stuyvesant, der ein energischer Verwalter war, den Bau eines großen, steinernen Lagerhauses am Ufer. Jenes Gebäude wird in einem bis heute erhaltenen Brief vom 27. Januar 1649 als bereits vollendet erwähnt. Doch auf der Wiener Zeichnung fehlt das Bauwerk. BegriffsklärungAlso muss das Bild deutlich vor dem 27. Januar 1649 gemalt worden sein. Da die Bäume auf dem Werk zudem sommerliches Laubkleid tragen, entstand es wahrscheinlich in einem Sommer der 1640er Jahre, womöglich 1648. Rebellen wollen die Macht Stuyvesants brechen Genau in jenen Wochen versammelten sich nämlich einige einflussreiche Männer von Nieuw Amsterdam unter Führung des Juristen Adriaen van der Donck, um zu beraten, wie sie Stuyvesants Macht brechen könnten. Die Bürger um van der Donck wollten sich, um größere politische Autonomie zu erlangen, direkt der Regierung in Den Haag unterstellen. Zwischen Sommer 1648 und Sommer 1649 entwarfen die Rebellen eine umfangreiche Protestresolution, die einige ihrer Abgesandten 1649 in Den Haag der Regierung vorlegten. Darin behaupteten sie unter anderem, dass Stuyvesant und die Westindien-Kompanie Nieuw Amsterdam schlecht verwalteten, ja regelrecht verfallen ließen. Die Zeichnung, die 1991 in Wien auftauchte, ist nun wahrscheinlich von den Rebellen geschaffen worden, vielleicht gar von van der Donck selbst. Denn nicht nur ihre Entstehungszeit passt zum Protest, auch die deutlich dargestellte Tristesse: Die zweiflügelige Windmühle ist offenbar beschädigt, die Häuser sind verfallen, Ufer und Straßen menschenleer. Die demolierte Windmühle wird im Protestschreiben ebenso erwähnt wie die Vielzahl verkommener Bauwerke. Wahrscheinlich also war die Zeichnung einst Teil jenes Rebellenschreibens an die Regierung zu Den Haag. Und damit ist sie die älteste (schonungslos) realistische Darstellung von Manhattan und jener halb verfallenen Siedlung, aus der einmal New York erwachsen sollte. Van der Donck verbrachte mehrere Jahre in den Niederlanden bei seinem - letztlich vergeblichen - Versuch, die höchsten Politiker des Landes dazu zu überreden, der Westindien-Kompanie ihre nordamerikanischen Besitzungen wegzunehmen.
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April 2019
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